Ebenso wie in Erbenheim von einer Mauer aus Schieferbruchsteinen an drei Seiten eingefriedet liegt der Friedhof Naurod im Westen oberhalb des Dorfes; an der westlichen Seite wurde die ursprüngliche Friedhofsmauer zur Erweiterung der Grabflächen durchbrochen. Eine Steintafel im gegenüberliegenden Mauerabschnitt teilt dem Besucher als Baujahr 1834 mit. Von der ursprünglichen Projektion des Geländes hat sich im Inneren die Gliederung der Fläche erhalten, die vom Hauptweg aus in sechs Felder geteilt wird.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam in der Südwestecke ein bescheidenes Ehrenfeld mit Schrifttafeln und Einzelkreuzen für die Gefallenen hinzu. In diesem Abschnitt sind auch zwei weitere Denkmäler zu finden. Das eine wurde zum Gedenken an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 geschaffen — ein schlichter Sandsteinobelisk, der bereits 1874 von der Gemeinde Naurod den Kriegsteilnehmern gewidmet wurde. Das dritte besteht aus einer großformatigen Sandsteinplatte, in die die Namen der Nauroder Gefallenen des Ersten Weltkriegs graviert sind. Vier ausdrucksstarke expressionistische Reliefs fassen die Platte ein und dank der Ähnlichkeiten zum Heßlocher Gefallenendenkmal dürfte es auch um das Jahr 1925 errichtet worden sein.
Anders als bei den übrigen aufgegebenen und abgeräumten Vorgängern an Gemeindefriedhöfen der Landeshauptstadt sind hierher noch einige ältere Grabmäler aus rotem Sandstein umgezogen. An der östlichen Mauer wurden die schlichten Stelen für Eliese Klein (1826–1873) sowie das Sockelkreuz für Georg Kiepp (1795–1864) wieder aufgestellt, nördlich der neuen Trauerhalle fand die hohe Stele für den früheren Bürgermeister Friedrich Schneider (1823–1862) eine neue Bleibe.
Adresse
Kirchhohl,
65207 Wiesbaden-Naurod
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Daten
besteht nachweislich seit 1730,
10.374 m² Fläche (nach der Erweiterung 2013)
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Busanbindung
Linie 20, 21 und 22, Haltestelle: ›Bernsteinstraße‹
Infos