
* 7. November 1878 in Aalen/Württemberg
† 30. November 1963 in Wiesbaden
Böhm absolvierte in Heilbronn eine kaufmännische Ausbildung und trat nach dem Militärdienst eine Stellung bei der Stromberger Hütte in Bad Kreuznach an. 1904 zog er nach Wiesbaden und übernahm hier 1906 die Porzellanwarenhandlung Julius Mollath, in die er eingeheiratet hatte. Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, kehrte er im Mai 1916 zu seinem Ersatzbataillon Wiesbaden zurück und begann bald, sich politisch zu engagieren. In den 1930er-Jahren war er bis zu deren Auflösung Kreisvorsitzender der Zentrumspartei in Wiesbaden, wurde 1933 Mitglied des Wiesbadener Magistrats und zwei Jahre später dieses Amtes enthoben, weil er sich weigerte der NSDAP beizutreten.
Außerdem engagierte er sich in kaufmännischen Berufsverbänden wie dem Katholischen Kaufmännischen Verein Wiesbaden, dessen erster Vorsitzender er von 1918 bis 1936 war. Nach 1945 gehörte Böhm zunächst dem Aufbauausschuss an. Danach war er einer der Gründungsmitglieder der Wiesbadener CDU, deren Kreisvorsitz er bis 1953 innehatte. Auch die Gründung des Einzelhandelsverbandes Wiesbaden-Rheingau-Untertaunus, dessen Vorsitzender er bis zu seinem Tod war, geht auf seine Initiative zurück. In Anerkennung seiner Verdienste um den Wiederaufbau der heimischen Wirtschaft wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Von 1946 bis 1956 gehörte er dem Magistrat der Stadt an; bei seinem Ausscheiden wurde ihm der Ehrentitel „Stadtältester“ verliehen. 1964 wurde eine Straße nach ihm benannt. Sein Grab auf dem Nordfriedhof ist eines der städtischen Ehrengräber.
Ort
Nordfriedhof