Russisch-Orthodoxe Bestattung

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Russisch-Orthodoxe Bestattung

Wiesbaden pflegte Mitte des vorletzten Jahrhunderts beste Beziehungen zum Zarenreich. Der russische Adel genoss es — wie die Angehörigen der Hohenzollern auch — in Wiesbadens bekömmlichen Klima die Sommerzeit zu verbringen. Mit diesem Glamour begann der Ruf der Weltkurstadt, der auch Künstler wie Alexej von Jawlensky oder Schriftsteller wie Fjodor Dostojewski anzog. Die Bande wurden umso enger, als die russische Großfürstin Elisabeth Michailowna Romanova 1844 in die Ehe mit Herzog Adolph von Nassau einwilligte.

Ein beliebter und leutseliger Monarch, der die Kurbetriebe wie auch die Verkehrsanbindung per Eisenbahn besonders förderte und besonders zum wirtschaftlichen Aufschwung Wiesbadens beitrug. Seine junge Frau starb aber nur ein Jahr später im Alter von 19 Jahren bei der Geburt ihrer Tochter gemeinsam mit dem Kind. Ihnen zum Gedenken ließ der Witwer für 1 Million Rubel aus der Mitgift der verstorbenen Zarentochter die russische Kirche (auch griechische Kapelle genannt) am Neroberg als Grabmal errichten, die seither mit ihren vergoldeten Zwiebeltürmen weithin sichtbares Wahrzeichen Wiesbadens ist.

1856 gab Großfürstin Helene, die Mutter der Verstorbenen, den Anstoß für die Anlage eines russischen Friedhofs in Wiesbaden. Die Hälfte der auf rund 2.500 Gulden veranschlagten Kosten finanzierte die Fürstin selbst, die andere Hälfte steuerte das russische Finanzministerium bei. Der Herzog von Nassau stellte das Grundstück zur Verfügung. Konsequenterweise konnte für die Planung der Anlage Phillipp Hoffmann gewonnen werden, der schon den Bau der Russischen Kirche verantwortete, weil die möglichst harmonische Verbindung beider Orte auf dem Neroberg unbedingt gesucht war.

Hoffmann entwarf die Friedhofsanlage in Form eines Kreuzes mit abgerundeten Ecken, eingefasst wurde das Areal mit einer Ziegelsteinmauer, das Tor wurde mit einem vergoldeten russischen Kreuz gekrönt. Am 31. August 1856 wurde der russische Friedhof in Wiesbaden feierlich eingeweiht. 1861 erhielt das Gelände eine kleine Grabkapelle, bereits zwei Jahre später musste das Gelände erstmals erweitert werden. Die vorerst letzte Erweiterung erfolgte 1977. Außerhalb Russlands gibt es überhaupt nur zwei russisch-orthodox geweihte Friedhöfe — einen in Baden-Baden und einen in unserer Landeshauptstadt, wobei von der Historie und dem Umfang her besehen die Anlage in Wiesbaden weit bedeutender ist.  

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