
Bildhauer: Ernst Herter
Standort: Nordfriedhof, Östliche Parkanlage, Parzelle 05, Nr. 001
Der Grabplatz wurde am 16.06.1902 (111 m², Gruftgröße 36m²) durch den Industriellen Eduard Bartling erworben. Neben seinen industriellen Unternehmungen (er erfand einen Bagger für den Abbau von Braunkohle und baute ein Kalkwerk bei Limburg aus) war er sowohl politisch als auch sozial sehr engagiert. Dafür wurde ihm als Anerkennung von Kaiser Wilhelm II der Titel des Geheimen Kommerzienrates verliehen.
Hans-Georg Buschmann lobt in »Der Nordfriedhof von Wiesbaden und seine Vorgänger« die tempelähnliche Anlage (Ädikula) aus hellem bayrischen Granit. Die Monolithe (Säulen) sind aus gleichem Material gearbeitet, jedoch poliert. Die Rückfront ist in Form einer Apsis ausgebildet. Das Dach ist rechts und links mit je einer Urne bekrönt. Der Eingang der Gruft befindet sich auf der Rückseite. Eine Freitreppe, flankiert durch Eckpfeiler mit Schmuckkästen für Blumen, führt zu der Anlage mit einer eingestellten Figurengruppe.
Diese besonders kunstvoll gearbeitete Gruppe aus drei Personen zeigt eine Abschiedsszene darstellt. Die Zentralfigur mit dem Stundenglas in der mahnend erhobenen Rechten stellt den
Tod dar. Rechts davor steht eine männliche Figur mit einem Schurz bekleidet, die in der Linken einen Hammer hält und auf das Stundenglas blickt. Dahinter befindet sich ein Baumstumpf auf dem ein Amboss steht. Vermutlich soll hier der Schmied des Lebens personifiziert werden. Links, dem Jüngling zu Füßen, sitzt eine Frauenfigur, die mit beiden Händen seine rechte Hand umfasst und ihn im Leben festhalten will.
Heute befindet sich das Mausoleum wieder in Besitz der Stadt Wiesbaden und wurde vom Landesamt für Denkmalpflege in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz gestellt, um es als Kulturdenkmal zu erhalten.