
Presse 13.08.2020
Baumaßnahme zur Erweiterung muslimisches Grabfeld
Das Grünflächenamt informiert über Baumaßnahmen zur Erweiterung des muslimischen Bestattungsangebotes auf dem Südfriedhof. Die Arbeiten werden durch die Firma Richtig Garten-und Landschaftsbau durchgeführt und finden im Bereich der Abteile E40, E41 und E45 statt. Im Anschluss an das bestehende Abteil für muslimische Bestattungen werden rund 160 neue Erdwahlgräber geschaffen die nach Mekka ausgerichtet sind. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 60.000 €.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden reagierte bereits 1987 auf die Bedürfnisse der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und bietet seither ein eigenes muslimisches Gräberfeld auf dem Südfriedhof an. Hier können im Sterbefall individuelle religiöse Vorschriften und Gebote berücksichtigt werden. Die Planungen und Ausrichtungen der Gräber fanden in Abstimmung mit dem Amt für Zuwanderung und Integration sowie den Vertretern verschiedener muslimischen Gemeinden statt. Seit 2014 ist auch die sarglose Bestattung aufgrund von Änderungen im Hessischen Friedhofs- und Bestattungsgesetz auf allen Friedhöfen in Wiesbaden möglich.
Bisher gibt es auf dem Südfriedhof 145 muslimische Grabstätten. Aktuell sind für diese Bestattungsweise keine freien Gräber mehr vorhanden. Grund hierfür ist die Tatsache, dass auch muslimische Grabstätten zu Lebzeiten erworben werden können und die Nachfrage nach einer Bestattung nahe den in Wiesbaden lebenden Angehörigen zunimmt. Auch die Nachfrage nach räumlich dicht zusammenliegenden Gräbern ist gestiegen sodass Familien gleich mehrere Gräber kaufen.
Der Südfriedhof spiegelt seit seiner Eröffnung 1908, als zweiter städtischer Hauptfriedhof nach dem Nordfriedhof, die Wiesbadener Stadtgesellschaft wieder. So befindet sich auf dem Südfriedhof auch ein Syrisch-Orthodoxes Grabfeld sowie ein Britisches Abteil für englische Soldaten und deren Angehörigen aus den Jahren 1926 bis 1929.