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Zur Geschichte der Friedhofskultur

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Geschichte der Friedhofskultur

Als Gräberfelder größeren Umfangs gibt es Friedhöfe seit dem 4. Jahrhundert n.Chr., jedoch gab es die Form der Erdbestattung neben der Feuerbestattung bereits in vielen vorchristlichen Kulturen. Der Friedhof, früher auch Kirchhof oder Gottesacker genannt, ist ein Produkt der Christianisierung Europas. Er ist der umfriedete Bestattungsplatz für Tote. Historisch gesehen war er auch Fluchtraum der Gemeinde im Krieg, in dörflichen Siedlungsformen ist er meist neben der Kirche gelegen. Der Grund hierfür war, dass in den Altären der Kirchen Reliquien der namensgebenden Heiligen verwahrt wurden und die Verstorbenen im Tode diesen Reliquien möglichst nahe sein sollten. Bestattet wurde unmittelbar in der Kirche oder außerhalb um das Kirchengebäude herum. Die Bestattungsorte befanden sich so im Umkreis des alltäglichen Lebens.

Bereits im Mittelalter führten die allgemeine Bevölkerungszunahme, die Landflucht und damit die Vergrößerung der Städte sowie auch seuchenpolizeiliche Erwägungen etwa während der Pestepidemien zur Verlegung der Friedhöfe vor die Stadt. Dann forderte der Dreißigjährige Krieg, in dessen Verlauf ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands starb, drastisch praktische Lösungen des Bestattungsproblems. Die Leichen wurden auf Leichenäckern außerhalb der Siedlungskerne verscharrt. Eine Zeit der Besinnung setzte auf dem Gebiet des Friedhofs- und Bestattungswesens erst sehr viel später ein, nämlich im 18. Jahrhundert im Zuge der Aufklärung.

Aus dem Kreise der Naturwissenschaften und dabei insbesondere von den Medizinern wurde unter dem Gesichtspunkt der Hygiene die Entfernung der Friedhöfe aus den Siedlungsbereichen und deren Neuanlage außerhalb der Ortschaften gefordert. In dieser Zeit liegen zudem die Anfänge einer Art öffentlich-rechtlicher Aufsicht über das Friedhofswesen.

Das Grabmal als Ausdruck persönlicher Erinnerung

Das Individuelle und Einprägsame an Grabsteinen sind die darin eingravierten Formen, Inschriften und Symbole. Die Hinterbliebenen finden Trost an einem Grabmal, das auch allegorisch an die Persönlichkeit des Davongegangenen erinnert.

Zu den bekanntesten Symbolen auf Grabdenkmalen gehören in unserem Kulturraum vor allem die christlichen Sinnzeichen wie Kreuz, Christusmonogramm, Gottes- und Weltzeichen, aber auch allegorische Sinnbilder aus der Tier-, Pflanzenwelt sowie Berufs- und Handwerkszeichen.

Infos

Einige Symbole sollen an dieser Stelle vorgestellt werden:

  • Griechisches Kreuz
    Grundform des christlichen Kreuzes, Sieg über Sünde und Tod
  • Lateinisches Kreuz (Passionskreuz)
  • Kreuz mit Herz und Anker
    Die drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung
  • Kreuz auf der Weltkugel
    Herrschaft Christi über die Welt
  • Ankerkreuz
    Feste Verankerung im Glauben, Hoffnung
  • Kreuz auf einer Halbkugel
    Versöhnung zwischen Gott und den Menschen
  • Fisch
    Christuszeichen, christliches Leben
  • Zeichen für Trinität (Dreifaltigkeit)
  • Zeichen für Gott-Vater
    Allwissenheit und Allgegenwart Gottes
  • Kreis
    Gott-Vater, Unendlichkeit, Ewigkeit, schöpferische Allmacht und geistige Harmonie
  • Christusmonogramm (lateinisch)
    Jesus hominum salvator (Jesus, der Menschen Heiland)
  • Korn-Ähren
    Auferstehung, Lebensernte
  • Schmetterling
    Auferstehung, Neues Leben (antikes Sinnbild unsterblicher Seele)
  • Kerzen
    Licht; Das Licht vertreibt die Finsternis (die Sünde)
    Leben, Gnade, Heil
  • Sonne
    Christus als Sonne der Gerechtigkeit; der Auferstandene
  • Stab, Brot und Krug
    Irdische Wanderschaft
  • Schiff
    Kirche und Schicksalsgemeinschaft der Gläubigen;
    Wanderschaft
  • Waage
    Gerechtigkeit und Lebensbewertung im Gottesgericht
  • Stundenuhr
    Vergänglichkeit, Verrinnen der Zeit
  • Lebensspirale
    Sich ständig erneuerndes Leben, Erlösung durch Christus

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