Gruftkapelle der Familie Kreizner

Pfeil nach unten
Gruftkapelle der Familie Kreizner

Architekt: Ludwig Euler (1844–1909)
Bildhauer: W. Klostermann
Standort: Nordfriedhof, A35-Parzelle 9

Der Grabplatz von anfangs 58 m² wurde am 23. Juli 1905 von der Familie Kreizner erworben und 1907 um eine Fläche von 50 m² erweitert, sodass die Grabfläche insgesamt ein Areal von 108 m² umfasst. Bei der mit einem Mauerwerk aus gelbem Sandstein umfriedeten Grabanlage handelt es sich um eine Kapelle im neugotischen Stil mit einem unterirdisch begehbaren Gruftraum. Hans-Georg Buschmann charakterisiert die Gruftkapelle in seinem Werk »Der Nordfriedhof von Wiesbaden und seine Vorgänger« wie folgend als ein in Quaderbauweise ausgeführten Bau aus gelbem Sandstein mit einer Dachabdeckung aus Zinkblech. Die niveauausgleichend, erhöht angelegte Portal-Architektur wird von zwei Säulen mit Kompositkapitellen gerahmt, die auf einer in Maßwerk ausgeführten niedrigen Mauer stehen. Der Abschluss wird durch einen mit Krabben versehenen und mit einem Kreuz bekrönten Wimperg gebildet.

Die Seitenwände sowohl des Andachtsraumes als auch der Apsis sind durch Maßwerkfenster gegliedert, wobei die der Apsis schlichter ausgeführt sind als die des Andachtsraumes. Zusätzlich wurde in der Rückfläche der Apsis ein Rundfenster eingesetzt. Beide Gebäudeteile schließen jeweils mit einem Giebeldach ab. Das Dach des Andachtsraumes trägt einen Glockenturm, der in seinem Aufbau der Architektur des Bauwerks angepasst ist.

Die Stützpfeiler der Kapelle tragen Fialen, die mit Krabben besetzt und mit Kreuzblumen bekrönt sind. An den vorderen Pfeilern befinden sich in Höhe der Dachtraufen Eidechsen – als Sinnbild des Todesschlafes und der Auferstehung. Die Innenwände der Gruftkapelle sind mit Platten aus Jura-Marmor ausgekleidet. In der Apsis steht ein aus Stuckgips gefertigter Altar mit einer eingelegten Altarplatte aus dunklem Basalt. Das farbig leuchtende Rundfenster zeigt einen Strahlenkranz, ebenso waren auch die übrigen Maßwerkfenster mit buntem Fensterglas geschmückt. Leider wurden große Teile davon durch Vandalismus zerstört und wurden durch Sicherheitsglas ersetzt.

Der Zugang, der von außen zum Gruftraum führt, ist durch eine in der Schräge liegende Tür verschlossen. Die aus einer Zink-Blei-Legierung gefertigte Türfläche ist mit Maßwerk und Blattornamenten reich verziert und trägt die Grabinschrift sowie einen unterhalb eingesetzten Grabvers. Ein Treppenabgang führt hier in den schmucklosen Gruftraum, in dem bislang 9 Sarg- und 2 Urnenbeisetzungen erfolgten. Seit 1994 befindet sich dieses einzigartige Mausoleum wieder in Besitz der Stadt Wiesbaden und kann als Patengrab erworben werden.

Unser Service für Sie

Ratgeber (FAQ)

Infos

Im Sterbefall — was jetzt für Sie zu beachten ist

Dieser praktische Katalog soll Ihnen als erste Quelle für Ihr Informations­bedürfnis rund um die Bestattung in Wiesbaden dienen ...mehr

Grabarten

Infos

Grabarten — welche gibt es und welche passt zu Ihnen

Grundsätzlich werden in Wiesbaden zwei Formen der Bestattung angeboten: die Erdbestattung und die Urnenbestattung ...mehr

Kontakt

Infos

Sie haben Fragen — nehmen Sie einfach Kontakt auf

Sie wollen schon zu Lebzeiten ein Grab erwerben, sich über Grabarten oder Termine zu Trauerfeiern informieren? ...mehr