Ehrenmal 1870/71

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Ehrenmal 1870/71

An der Nordmauer des Alten Friedhofs ragt das fast zehn Meter hohe Ehrenmal (auch Kriegerdenkmal oder Siegessäule genannt) für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 auf. Der von Frankreich erklärte und verlorene Krieg gipfelte in der Proklamation des ersten Deutschen Kaisers in Versailles und füllte mit Reparationen die preußische Staatskasse, was im ganzen Reich Monumente in großer Zahl finanzierte, die an den Sieg über Napoleon III erinnern.

Besonders anschaulich die Berliner Siegessäule mit ihren in der massigen Säule eingelassenen vergoldeten französischen Kanonenrohren. Unser Monument am Alten Friedhof besteht aus Granit, Sandstein und Bronze. Es wurde von der Stadt Wiesbaden in Auftrag gegeben und am 18. Oktober 1874 feierlich enthüllt. Entworfen wurde es vom Wiesbadener Architekten Christian Dähne, mit der Ausführung betraute man die Steinmetzwerkstatt Knauer & Ross und der bildplastische Schmuck wird dem Bildhauer Hermann Schies zugeschrieben.

Der quadratische Sockel in Form eines Obelisken gründet in einem aus französischen Felssteinen aufgeschichteten Hügel. Auf allen vier Seiten waren Gedenktafeln und Reichsadler angebracht und darunter sind noch heute die Schlachtenorte Wörth, Metz, Sedan und Paris zu lesen. Die das Monument bekrönende Statue der Victoria, der Siegesgöttin selbst, war ein Zukauf aus Berlin und ist sicher ein Werk von Christian Daniel Rauch — dem einflussreichsten Berliner Bildhauer des Klassizismus von dem auch die Bronzehirsche am Jagdschloss Platte stammen. Die lebensgroße Victoria-Statue wurde in Berlin gegossen, die anderen Bronzen, Inschriftentafeln und auch die schmückenden Adlerfiguren, von denen heute leider durch Vandalismus einiges fehlt, entstanden vermutlich in gemeinsamer Arbeit von Schies und Rauch in der Berliner Gießerei Castner.

Vorbild für die Wiesbadener Victoria-Darstellung waren sechs Entwürfe, die König Friedrich Wilhelm II im Park von Schloss Charlottenburg aufstellen lassen wollte. Zwei davon wurden realisiert und sollen die Gesichtszüge der 1810 verstorbenen Königin Louise tragen. Eine der beiden Berliner Victorien entblößt das rechte Bein, hält einen Siegerkranz und einen Palmzweig als Friedenszeichen, womit in der identischen Darstellung am Alten Friedhof die Provenienz der Wiesbadener Victoria eindeutig belegt ist.

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