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Denkmalgeschützte Gräber

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Denkmalgeschützte Gräber

Zahlreiche Grabstätten, insbesondere auf den großen und alten Wiesbadener Friedhöfen, sind als Baudenkmäler besonders erhaltenswert für den Denkmalschutz. Gerade bei der Bestattungskultur engagierten wir Menschen uns schon seit Anbeginn immer mit größtem Kunstverstand — seit rund 10.000 Jahren setzen wir Steine zum Angedenken.

Davon zeugen schon die Nekropolen aus den Megalithkulturen wie auch die eindrucksvollen Mausoleen etwa auf dem Nordfriedhof, der heute in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz steht. Und auch auf vielen anderen Friedhöfen im Stadtgebiet gibt es denkmalgeschützte Areale, in denen besondere denkmalpflegerische Auflagen für die Gestaltung neuer Grabanlagen zu beachten sind.

Damit künftige Generationen sich weniger um den Erhalt historischer Grabdenkmale sorgen müssen, wurde 2001 die Bernhard-von-Wiesen-Stiftung errichtet und hat schon etliche Grabdenkmale konservieren und restaurieren lassen. Es bleibt aber noch viel zu tun, und die Unterstützung aller und auch bürgerliches Engagement sind nötig. Weitere Informationen finden Sie auch unter:

Gruftkapelle der Familie Jurenka (Theodosien-Ruh)

Architekt: Professor Albin Müller
Nordfriedhof, Standort A39a, Westseite, Parzelle 13

Der am 03.02.1933 erworbene Grabplatz weist eine Größe von 48 m² auf. Bei der auf dem Grundstück errichteten Kapelle ohne Gruftraum handelt es sich um ein Buntsandstein-Gebäude, das in Quaderbauweise auf einem sechseckigen Grundriss ausgeführt wurde. Hans-Georg Buschmann charakterisiert die Gruftkapelle in seinem Werk »Der Nordfriedhof von Wiesbaden und seine Vorgänger« wie folgend: Die Seitenflächen (ausgenommen der Vorderfläche) sind mit schmalen hochgezogenen Fenstern mit Gittereinsätzen versehen. Zwei mit einem Zick-Zack-Band verzierte Pfeiler und ein schmaler mit einem Schmuckfries versehener Architrav bilden die Eingangspforte. Darüber ist die Inschrift »Theodosia Ruh« zu lesen. Die Vorderfläche wird von einem stilisierten Kreuz vor einem Strahlenkranz geschmückt.

Kuppel der Gruftkapelle
Gruftkapelle der Familie Jurenka

Die Wände des Innenraums werden durch schlanke Säulen, die zu den Segment-Abgrenzungen in der Kuppel führen gegliedert. Die farbigen Glasfenster sind im unteren Teil mit Rosen, darüber mit je einer Engelsfigur und im oberen Teil mit christlichen Symbolen geschmückt. Der innere Kuppelring wurde mit den Zodiakalzeichen, als Symbole für die Welt (Universum) und das Leben versehen. Die Kuppel ist in acht Segmente unterteilt und mit Figuren geschmückt, die in Mosaik mit Goldumrandung gearbeitet sind. Das dem Eingang zugewendete Feld zeigt eine sitzende Marien-Darstellung. In den sieben anderen Kuppelfeldern sind kleine, der Maria zufliegende Engelsgestalten abgebildet, die Kränze und Blüten in den Händen halten.

Im hinteren Teil des Andachtsraums, unter dem Marienbildnis, stehen auf einem altarähnlichen Aufbau aus weißem Marmor drei vergoldete Urnen, wovon die mittlere erhöht angeordnet ist.

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